Scroll Top

Aufgrund großer Nachfrage und Resonanz: Neue Termine für „SAD-88“

Die Besucher waren sich einig: Die Uraufführung und die folgenden Vorstellungen von „SAD-88“ wurden ein voller Erfolg. Langer Applaus und Standing Ovations waren der Lohn für die erfolgreiche Umsetzung des schweren Stoffes, den das OVIGO Theater im Felsenkeller Schwandorf, in der Sünde Weiden und im W1 (Zentrum für junge Kultur) Regensburg umgesetzt hat. Nun gibt es neue Termine.

Sämtliche Aufführungen waren ausverkauft. Auch an diversen Schulen sind die Theatermacher mit SAD-88 zu Gast. Nun gibt neue Termine: Am 25. und 26. Oktober sowie am 28. Dezember kommt „SAD-88“ ins METROPOL – Miteinander leben in der Schwaigerstraße in Schwandorf.

METROPOL ist ein Projekt von Integration Schwandorf e.V., ein gemeinnütziger Verein, der sich für verschiedenste Integrations-, Gesellschafts- und Ehrenamtsthemen einsetzt. Der Name „Metropol“ geht auf das frühere Kino zurück, das einst im Haus untergebracht war. 1988, als sich der rechtsradikale Anschlag auf das benachbarte Habermeierhaus ereignete, war hier der Blumenladen Heinz.

„SAD-88“ wurde eine multimediale Szenen-Collage, bei der es nicht nur um den rechtsradikalen Brandanschlag auf das Schwandorfer Habermeierhaus am 17. Dezember 1988 geht. Der stadtbekannte Neonazi und Berufsschüler Josef S. steckte damals das Haus in Brand und verschuldete damit den Tod von vier Menschen: Osman Can (50), Fatma Can (43), Mehmet Can (12), Jürgen Hübener (47). Vor Gericht lieferte er den Grund: Er hasste Ausländer.

Lange Zeit tat man sich in der Stadt und der Region schwer, mit dem Geschehenen umzugehen und es aufzuarbeiten. „‘SAD-88‘ soll einen Beitrag leisten“, so Autor und  Regisseur Florian Wein, der die verschiedenen Szenen zusammengesetzt hat. „So etwas darf nicht wieder passieren. Wir möchten gedenken, erinnern und mahnen. In  unserem derzeitigen gesellschaftlichen Klima ist dies wichtiger denn je.“ Das Stück wurde am Jahrestag des Anschlags – 17. Dezember – uraufgeführt. Mit Leyla Kellecioglu war auch eine Hinterbliebene der Opfer vor Ort. Sie verlor beim Brandanschlag ihre Eltern und ihren zwölfjährigen Bruder. Unter Tränen dankte sie dem OVIGO Theater nach der Vorstellung für die Bühnenumsetzung des Themas. Dabei wird auch der Bogen zu heute gespannt und bedenkliche Entwicklungen nicht nur in Deutschland aufgezeigt.

OVIGO-Schauspieler an der Seite von Anna Maria Sturm

Das Ensemble von „SAD-88“: Florian Wein, Lisamarie Berger, Daniel Adler, Anna Maria Sturm (von links nach rechts)

„Das Publikum darf nicht gleichgültig wieder nach Hause geschickt werden“, so Florian Wein, der auch selbst eine der vier Schauspiel-Parts übernommen hat. In „SAD-88“ kommen zahlreiche Stimmen aus Politik und Gesellschaft zur Wort. Dazu zählen neben den Hinterbliebenen und Überlebenden auch Politiker wie Franz Schindler, Michael Kaplitz oder Irene Maria Sturm, die jahrelang für ein angemessenes Gedenken gekämpft hat, damalige Feuerwehrleute, Ersthelfer oder der damalige Berufsschullehrer des Täters, Günter Kohl.

Als besonderen Coup hat das OVIGO Theater die bekannte Film- und TV-Schauspielerin Anna Maria Sturm für die Produktion gewonnen, die als Tochter von Irene Maria Sturm eh schon einen besonderen Bezug zur Thematik hat. „Ähnlich war es für sie auch schon im Film ‚Wackersdorf‘“, erzählt Florian Wein. Die 42-Jährige hatte ihren Durchbruch mit den erfolgreichen Kinofilmen „Beste Zeit“ (2007), „Beste Gegend“ (2008) und „Beste Chance“ (2014) von Marcus H. Rosenmüller. Sturm spielte außerdem an der Seite von Matthias Brandt in der Krimireihe „Polizeiruf 110“ oder eine Hauptrolle in der „Tatort“-Folge „Nieder wieder frei sein“. Als weitere Schauspieler sind in „SAD-88“ neben Sturm und Wein Lisamarie Berger und Daniel Adler zu sehen.

Für die Aufführungen am 25./26.10. (jeweils 20 Uhr) und am 28.12. (17 Uhr und 20 Uhr) gibt es ab sofort Karten, die für 17,50 € (ermäßigt 12,00 €) über ovigo-theater.de bzw. HIER oder die bekannten Vorverkaufsstellen zu bekommen sind.

Herzlichst, Euer OVIGO Theater e.V.

Letzte Beiträge

Clear Filters