Es ist nicht nur unsere größte, es ist auch die internationalste Produktion, die wir je hatten. Ein echter Brite als Sir Galahad (Michael Walker), ein Österreicher, der nicht sterben will (Finn Ebenschwanger als Sir Fred) oder eine Bühnen- und Kostümbildnerin aus Oberbayern (Leni Wimmer). Doch den weitesten Weg hat unsere Profi-Tänzerin!
Das Musical Spamalot wird für das OVIGO Theater in vielerlei Hinsicht ein neuer Meilenstein. Mit einer Produktion dieser Größenordnung dringen die jungen Theatermacher nun in neue Dimensionen vor. Das Projekt wird vom Kulturfonds Bayern gefördert, es gibt es fast 50-köpfiges Team, eine Bühnen- und Kostümbildnerin und mit Melanie Old sogar eine Tanz-Choreografin.
Melanie Old ist Kanadierin, lebt seit 2020 in Regensburg und arbeitet als professionelle Tänzerin, Tanzlehrerin und Choreografin. Über gemeinsame Kontakte wurde OVIGO-Intendant und „Spamalot“-Regisseur Florian Wein auf die 27-Jährige aufmerksam. „Im ersten Gespräch haben wir schnell herausgefunden, dass die Chemie stimmt“, so Wein. „Wir wollen ausdrucksstarke und detailliert choreografierte Tänze zu einer teils absurd-lustigen Handlung“, erzählt der Regisseur. Dabei gehe es darum, den besonderen Humor der Vorlage zu treffen. „Spamalot“ ist die Musical-Umsetzung des legendären Monty-Python-Films „Die Ritter der Kokosnuss“ und wurde von Python-Mitglied Eric Idle geschrieben.
Melanie Old knöpft sich also die Lieder vor und überlegt, wie sich die 18 Schauspieler möglichst elegant und zugleich witzig dazu bewegen können. Ihre Aufgabe ist es, den Darstellern, die allesamt keine gelernten Tänzer sind, zu zeigen, wie es geht und wie sie sich die Schritte merken können. Im Song „Ich bin noch nicht tot“ möchten einige vermeintliche Leichen zeigen, wie vital sie eigentlich noch nicht. In „Kommt es nicht vom Broadway“ referiert Ritter Sir Robin in einer aufwändigen Nummer darüber, dass man mit einem Musical nur am Broadway Erfolg haben könnte.
Die wohl schwierigste Choreografie dürfte „Ritter der Tafelrunde“ werden. König Artus und seine Ritter machen sich auf den Weg in die Heimatburg Camelot, wo sie wie in einem Las-Vegas-Casino empfangen werden. Hier strippt die Fee aus dem See, eine Nonne tanzt ein Pas de deux mit einem Mönch und es gibt eine Stepptanz-Einlage.
Über Toronto, San Francisco und New York in die Oberpfalz
Choreografin Melanie Old im Gespräch mit Regisseur Florian Wein (Foto: Maximilian Hegner)
Wenn „Spamalot“ am 12. Oktober 2024 in der Schwarzachtalhalle Neunburg vorm Wald Premiere feiern wird, müssen alle Choreografien sitzen. Für Melanie Old ist bis dahin noch viel zu tun. Neben der Arbeit für das OVIGO Theater ist sie u.a. mit der Tanzcompany Theater Regensburg auf der Bühne zu sehen oder lehrt für das Tanzstudio Kotch & Rhapsody. Old absolvierte in ihrer Heimat Toronto zuvor das Performance Program der Toronto Metropolitan University. Weitere Schritte in ihrer Ausbildung unternahm sie am Joffrey Ballet in San Francisco und am Vim Vigor Dance Theatre in New York City. Nach der Ausbildung wurde sie als Tänzerin und Schauspielerin bei der Theatergruppe Transcendance Project in Toronto angestellt. 2020 kam sie nach Deutschland und lebt seitdem in Regensburg.
Für „Spamalot“ gibt es für Melanie Old schon bald die nächsten Tanzstunden. Als nächstes stehen Choreografien für die Lieder „Der Typ heißt Lancelot“ oder „Seejungfrauen“ an. Schritt für Schritt kommen die Theatermacher damit der Premiere des größten Stücks in ihrer Geschichte näher.
Das OVIGO Theater bringt Monty Python’s „Spamalot“ am 12./13./18./19./25./26. Oktober in die Schwarzachtalhalle Neunburg vorm Wald und am 2./3. November in das Kurhaus Bad Abbach. Der Vorverkauf ist bereits angelaufen. Eine Vorstellung ist sogar bereits ausverkauft. Tickets gibt es für zwischen 12 und 19 € (je nach Kategorie und Ermäßigung) an den bekannten Vorverkaufsstellen oder HIER über unsere Seite.