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Feuer, Wut, Angst – Vorverkauf für „SAD-88“ gestartet

Theater ist nicht nur Spaß und gute Laune. Manchmal muss man auch die unangenehmen Themen anpacken. Oder in diesem Fall: Ein Thema mitten aus unserer Region, das lange Zeit gar nicht beachtet wurde. Dies ist „SAD-88“.

Mit dem Musical „Spamalot“, den Kinderstücken „Das kleine Gespenst“ oder „Käpten Knitterbart“, den Komödien „Die Wunderübung“ oder „Pension Schöller“, geführten Erlebniswanderungen und Krimi-Dinnern hat sich das OVIGO Theater für das laufende Jahr ein äußerst abwechslungsreiches Programm zusammengestellt. Im Dezember folgt mit SAD-88 nun eine Uraufführung, die es in sich haben dürfte. Auch der Premierentag am 17. Dezember ist bewusst gewählt.

„SAD-88“ soll eine multimediale Szenen-Collage werden, bei der es um den rechtsterroristischen Brandanschlag auf das Schwandorfer Habermeier-Haus am 17. Dezember 1988 geht. Der stadtbekannte Neonazi und Berufsschüler Josef Saller steckte damals das Haus in Brand und verschuldete damit den Tod von vier Menschen: Osman Can (50), Fatma Can (43), Mehmet Can (12), Jürgen Hübener (47). Vor Gericht lieferte er den Grund: Er hasste Ausländer.

Lange Zeit tat man sich in der Stadt und der Region schwer, mit dem Geschehenen umzugehen und es aufzuarbeiten. „‘SAD-88‘ soll einen Beitrag leisten“, so Autor und Regisseur Florian Wein, der die verschiedenen Szenen zusammensetzt. „So etwas darf nicht wieder passieren. Wir möchten gedenken, erinnern und mahnen. In unserem derzeitigen gesellschaftlichen Klima ist dies wichtiger denn je.“ Das Stück wird am Jahrestag des Anschlags – 17. Dezember – und am 21. Dezember im Felsenkeller Schwandorf zu sehen sein. „Die Stadt war sofort mit an Bord“, zeigt sich Wein erfreut. „Wir wollen nicht wegschauen. Wir wollen nicht vergessen. Wir müssen erinnern – gemeinsam“, so der OVIGO-Intendant.

"SAD-88" soll aufrütteln und unangenehm sein

OVIGO-Intendant Florian Wein vor dem Gedenkstein des Habermeier-Hauses in Schwandorf (Foto: Lisamarie Berger)

Die Schauspiel-Besetzung steht bis dato noch nicht fest. „Es gibt auch noch kein Skript“, so Wein, der derzeit noch an der Konzeption arbeitet. „Es wird kein klassisches Bühnentheater. Das Stück soll überraschen, aufrütteln und auch unangenehm werden. Es ist ein schweres Thema. Das Publikum darf nicht gleichgültig wieder nach Hause geschickt werden.“ Besonders wichtig ist ihm dabei die Rücksicht auf die Hinterbliebenen der Opfer, mit denen das OVIGO Theater teilweise in Kontakt steht und die die Produktion befürwortet haben.

Für die beiden Termine im Felsenkeller Schwandorf ist nun der Vorverkauf gestartet. Die Tickets gibt es direkt im Tourismusbüro der Stadt Schwandorf oder unter HIER auf unserer Seite. Die Tickets kosten 12,00 € (ermäßigt 6,00 €). Zudem ist „SAD-88“ auch für Schulen zu einem Sondertermin buchbar. Zwei Schwandorfer Schulen haben sich für Ende 2024 bereits Aufführungen gesichert. Weitere Termine für 2025 sollen ebenfalls geplant werden.

Herzlichst, Euer OVIGO Theater e.V.

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